Das richtige Mittel zur KEG-Reinigung
Die Qualität des Inhalts kann noch so hoch sein – wenn der Behälter nicht sauber ist, schmeckt jedes Getränk fad, oder ist sogar ungenießbar. Es gibt mindestens so viele Reinigungsmethoden wie es Keg-Systeme gibt. Doch welches Mittel ist das Beste?
Ob große internationale Braugruppen, mittelständische Brauereien oder regionale Klein- oder Gasthausbrauereien – sie alle stellen sich tagtäglich der Herausforderung ein in Geschmack und Qualität gleichbleibend hochwertiges Produkt herzustellen. Um das zu erreichen ist nicht nur eine hygienische Abfüllung erforderlich, sondern auch die sterile Reinigung aller Anlagen und der Fässer, in denen das Produkt schließlich ausgeliefert wird. Die passende Anlagentechnik bieten wir, aber dies ist nur ein Teil zu einem einwandfreien Ergebnis. Denn nur in Kombination mit den passenden Reinigungsmitteln kann eine optimale Reinigung realisiert werden.
Keg-Reinigung
Die Reinigung von Kegs ist an sich schon einfacher als die von anderen Fässern. Da kein Schmutz und keine Bakterien von außen eindringen können und die Kegs hermetisch abgedichtet sind, ist die Bildung von Schimmel und anderem Unrat quasi ausgeschlossen. Sie verfügen bloß über eine Öffnung, durch die sie befüllt, entleert und gereinigt werden. Entsprechende Ventile sorgen dafür, dass die Kegs immer dicht bleiben.
Sicherlich ist die Reinigung mit Lauge, Säure und anschließender Sterilisierung die beste Lösung. Lauge ist notwendig um organische Verunreinigungen zu entfernen, eine anschließende Reinigung mit Säure entfernt die anorganischen Partikel, wie beispielsweise Bierstein im Keg. Zwischendurch wird mit Misch- und Heißwasser gespült und die anschließende Desinfektion mit z.B. Wasserdampf oder Wasserstoffperoxyd beseitigt auch die letzten Schädlinge. Dieses Verfahren ist vor allem bei den großen Keg-Reinigungsanlagen möglich.
Individuelle Ansprüche
Viele kleinere Anlagen sind aber aufgrund der Kosten nur auf ein einzelnes Reinigungsmittel mit anschließender Sterilisierung ausgelegt. Dort knüpfen die Hersteller der Reinigungsmittel an. Durch Optimierung der säurehaltigen und alkalischen Mittel ist es bei kleineren Anlagen möglich, auch nur mit einem Mittel organische Verunreinigungen zu entfernen. “Jeder Braumeister oder Hersteller hat da seine eigene Philosophie”, so Karl-Heinz Schröder (61), Service Engineer bei der Firma Ecolab und seit 30 Jahren im Geschäft. “Es kommt immer auch auf den Inhalt der Kegs an. Bei Mineralwasser bleiben Salze zurück, die lösen sich besser mit Säure”, so Schröder. Anders sei das bei Bier oder Limonade “dort ist eine alkalische Reinigung sinnvoller, weil sich Süßstoffe und Eiweiße besser mit Lauge lösen”.
Produktoptimierung
Die Produkte der Reinigungsmittel-Hersteller sind im Prinzip seit ca. 20 Jahren unverändert. Sie werden aber stets weiterentwickelt und modifiziert. So sind in einem säurehaltigen oder alkalischen Mittel noch andere Inhaltsstoffe, die das Reinigen mit nur einem Mittel ermöglichen. Die genaue Rezeptur ist natürlich geheim. “Es kommt auf die Zusammenstellung an. Die Mittel werden stetig durch neue Inhaltsstoffe verbessert. Aber auch da kommt es ganz auf die individuellen Ansprüche der Kunden und ihrer Anlagen an”, so Schröder. Der Staat hat auch noch ein Wörtchen mit zureden: “Wenn der Gesetzgeber Inhaltsstoffe als giftig einstuft, müssen wir die Mittel natürlich auch anpassen und Lösungen finden, das Produkt zu erhalten und weiter zu verbessern”.
Umweltschutz
Die gesetzlichen Anforderungen an die Reinigungsmittelhersteller verändern sich regelmäßig mit neuen Beschlüssen zum Umweltschutz. “Die Reiniger müssen für Oberflächen mit Lebensmittelkontakt geeignet sein. Umwelttechnisch gesehen lassen sich viele Inhaltsstoffe wie Salpetersäure oder Natronlauge neutralisieren bevor sie entsorgt werden und beeinflussen so nicht die Umwelt”, erklärt Schröder. Denn jedes Reinigungsmittel verschwindet irgendwann auch im Abfluss.