Hilft warmes Bier wirklich gegen Erkältungen?
Winter ist Erkältungszeit. Eine alte Bierweisheit besagt, dass aufgewärmtes Bier vor grippalen Infekten schützt. Tötet der Alkohol wirklich Erkältungs-Viren ab, oder ist die Genesung nach dem Konsum warmen Bieres reine Glaubenssache?
Zur Behandlung von Erkältungen greifen viele Deutsche zu alten Hausmittelchen. Sei es Tee mit Honig, Wadenwickel gegen Fieber oder eben warmes Bier. Doch was bringt der leicht erhitzte Gerstensaft wirklich? Dass Bier viele wertvolle und auch gesunde Inhaltsstoffe enthält ist kein Geheimnis. Doch könnte man meinen, der enthaltene Alkohol sei eher gesundheitsschädlich. Bei Erkältungen kann er jedoch, solange es bei einer Flasche bleibt, hervorragend als Schlafmittel eingesetzt werden.
So soll es wirken
Die Hopfenzapfen enthalten ätherische Öle und Bitterstoffe, die einen stark beruhigenden und den Schlaf fördernden Effekt haben. Zudem wirken die Bitterstoffe und der Alkohol angeblich antibakteriell, Schnupfen lindernd und sollen Krankheitserreger bekämpfen. Das sagt jedenfalls die Techniker Krankenkasse Frankfurt. Beim Brauvorgang fließen diese Bitterstoffe ins Bier mit ein. Getreide enthält viel Vitamin B, das bei einer Erkältung den Stoffwechsel fördert und generell nie schaden kann. Hinzu kommt die Wärme. Sie soll das Bier effektiver wirken lassen und den Heilprozess fördern. Allerdings sollte das Bier nicht über 40 Grad Celsius erhitzt werden – bei einer höheren Temperatur werden viele wichtige Inhaltsstoffe zerstört und der Alkohol würde verfliegen. Die Wärme fördert außerdem die Durchblutung und verstärkt die schmerzlindernde Wirkung des Hopfens. Das Bier wird in kleinen Schlucken getrunken, macht angenehm müde und fördert das Schwitzen. Dadurch werden Giftstoffe und Schlacke aus dem Körper transportiert. Bei fünf Prozent Alkoholgehalt sollte der Erkrankte es bei einer Flasche belassen – zu viel Alkohol schwächt nämlich das Immunsystem.
Zucker fördert die Wirkung
Ob dieses alte Hausmittel wirklich bei Erkältungen hilft, ist umstritten. Viele meinen, dass warme Milch mit Honig denselben Effekt habe, solange man nur daran glaube. Doch diverse Selbstversuche zeigen: Es ist was dran, am Heilmittel Bier. Solange man zusätzlich genug Wasser trinkt und sich nach dem Konsum direkt ins warme Bett begibt. Da warmes Bier nicht besonders gut schmeckt bietet sich eine Zuckerung an. Dadurch gelangen die Inhaltsstoffe zusätzlich auch schneller ins Blut. Dunkles Bier wird meist bevorzugt, da dunkle Farben bei Heißgetränken häufiger vorkommen. Beim Pils verfliegt der meiste Geschmack, weswegen es sich am Besten eignet. Weizenbier schmeckt sehr intensiv und ist daher warm extrem gewöhnungsbedürftig.
Rezeptideen
Am Besten erhitzt man das Bier, indem man die Flasche in ein Wasserbad stellt. Wer sich nur schwer mit dem Gedanken anfreunden kann, warmes Bier zu trinken, verändert einfach ein bisschen den Geschmack. Ein Viertel Liter Sahne oder Dosenmilch und Zucker können da schon eine Menge helfen. Freunde des Eierpunschs geben 2-3 aufgeschlagene Eigelb, Zucker und Honig statt der Sahne hinzu. Abgeschmeckt werden kann je nach Gutdünken: Ingwer, Zimt, Zitronen- oder Orangenschalen passen geschmacklich hervorragend.
Dies sind nur einige Ideen, gerne würden wir auch Ihre geschmacklichen Anregungen und Erfahrungen lesen.