Fassbier-Absatz ist weiterhin rückläufig
Laut einer Analyse der Brauwelt (43/11) sank der Fassbieranteil des Gesamtaustoßes im Jahr 2010 auf geschätzte 17 – 17,5 %. Das sind rund 9 % weniger als noch im Jahr 1992. Seitdem gibt es für die Fassbierproduktion und deren Absatz keine offiziellen Statistiken mehr.
Die Analyse beruht auf einer Befragung der Brauereien in Deutschland mit einem Ausstoß von mindestens 65.000 hl per anno. Im letzen Jahr wurde erstmals eine Sonderbefragung für Brauereien mit einem Ausstoß von 20.000 – 65.000 hl durchgeführt. Sie machen etwa 1,7 Millionen hl des Gesamtausstoßes aus. Die kleineren Brauerein mit einem Ausstoß von unter 20.000 hl sind in der Analyse nicht enthalten. Ihr Anteil wird aber auf einen Wert von 45 – 50 % geschätzt.
Unterschiedliche Absatzzahlen in den Regionen
Der Fassbieranteil in Schleswig-Holstein, Bremen, Hamburg und Niedersachsen schwankt bei den größeren Brauereien zwischen sieben und 30 %. Der Anteil der mittleren Brauereien liegt mit 65.000 – 300.000 hl bei 27 – 32 %. Für diese Brauereien wird ein Fassbierabsatz von 1,257 Millionen hl angenommen – im Vorjahr waren es noch 1,315 Millionen hl. In NRW ist die Dombrauerei mit 70 % Anteil Marktführer. Gefolgt von der Gaffel-Brauerei, Frankenheim, Schlösser, Stauder und Ganser mit über 40 % Marktanteil. Der Fassbierabsatz im Gebiet lag im Vorjahr noch bei 4,29 Millionen hl – 2010 sind es noch 4,136 Millionen hl. Rechnet man die nicht erfassten Brauerein ab 20.000 hl Ausstoß und das Tankbier für Festzelte dazu, ergibt das einen Gesamtausstoß von 4,313 Millionen hl.
Bitburger ist größter Fassbier-Hersteller
In Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland ist die Bitburger Brauerei mit einem Fassbierabsatz von ca. 0,940 Millionen hl die größte Fassbier herstellende Brauerei in der gesamten Bundesrepublik. Der gesamte Fassbierabsatz lag in dieser Region im Jahr 2010 bei 1,712 Millionen hl, im Vorjahr waren es noch 1,805 Millionen hl. In Baden-Württemberg lag der Gesamtabsatz der großen Brauereien von Fassbier im Jahr 2009 bei 1.079 Millionen hl. 2010 sind es 1,088 Millionen hl. Damit ist der Anteil leicht gestiegen. hinzu kommen in dieser Region noch die nicht erfassten Brauerein und das Tankbier, mit denen Baden-Württemberg insgesamt auf einen Fassbierausstoß von 1,43 Millionen hl kommt.
Weizenbierland Bayern
Viele Brauereien in Bayern, die einen hohen Anteil an Weizenbier herstellen, kommen verständlicherweise im Durchschnitt nur auf einen Fassbieranteil von neun bis 15 %. Trotz des verstärkten Konsums von Weizenbier aus der Flasche und den 323 Kleinst- und Gasthausbrauereien in Bayern, stieg der Fassbierabsatz um 21.000 hl auf 4,047 Millionen hl an. Hinzu kommen ca. 60 mittlere Brauereien mi einem Ausstoß von ca. 0,6 Millionen hl Fassbier. Auf Tank- und Container-Bier entfielen in Bayern etwa 2,5 % des Gesamtabsatzes. Schätzungsweise wurden in Bayern 5,23 Millionen hl Fass- und Festtagsbier in der Gastronomie abgesetzt.
Absatz innerhalb von acht Jahren halbiert
In den neuen Bundesländern fällt auf, dass der Fassbieranteil sehr unterschiedlich ist und zwischen zwei und 22 % schwankt. Einen überdurchschnittlich hohen Fasssbieranteil meldete z.B. die Köstritzer Schwarzbier Brauerei (20%). Die insgesamt abgesetzten Fassbiermengen sind in den neuen Bundesländern geringer. Nach dieser Fassbier-Aufstellung sind in ganz Deutschland ca. 16,3 Millionen hl Fassbier erfasst worden. Hinzu kommen die geschätzte Ausstoßmenge der kleineren Brauereien und der Fassbierimporte, was eine Gesamtmenge von 17,3 Millionen hl ergibt. Entsprechend der Außenhandelsstatistik gingen von dieser Menge ca. 3,053 Millionen hl Fassbier für den Export ab. Damit verbleiben für den Inlandsabsatz ca. 14,2 – 14,4 Millionen hl, was im Vergleich zur letzten offiziellen Erhebung im Jahr 1992 eine Halbierung darstellt.
Bestätigung unserer Beobachtungen
Auch wir als Hersteller von Keg-Anlagen können den rückläufigen Trend schon seit längerem anhand der Binnennachfrage feststellen. Bei vielen inländischen Brauereien wird zwar zur Erneuerung der Anlagentechnik investiert, aber nur noch selten um den Ausstoss zu erhöhen. So werden größere Projekte vor allem im Ausland realisiert.
Wir sind natürlich gespannt ob sich diese Entwicklung fortsetzt und werden unsere Kunden bei zukünftigen Marktentwicklungen mit der passenden Anlagentechnik unterstützen.